Die Wechseljahre – Start in den zweiten Frühling

Die Wechseljahre sind bedeutend mehr als das Ausbleiben der Menstruation!

Diese Phase im Leben einer Frau hat leider einen schlechten Ruf und wird vor allem mit Schweißausbrüchen und Schlafschwierigkeiten verbunden.

Oh ja, die Wechseljahre sind in der Tat für jede Frau und auch für jeden Mann ein Wechsel in eine neue Ära. Bei Frauen wird diese Zeit allerdings viel intensiver erlebt – sie geht schließlich mit dem Versiegen des Blutes und manchmal auch mit zahlreichen weiteren Körpererscheinungen einher.

Das Blut versiegt – eine neue Lebensphase beginnt!

Aus Sicht der TCM werden Yin und Yang, sowie die Essenz mit den Jahren immer weniger.
Der Körper der Frau reagiert auf das Abnehmen der Energie mit einem sinnvollen Sparmechanismus und stellt langsam, aber sicher die Blutproduktion ein.

NICHTS STRÖMT MEHR DAVON!
Nachdem der Zyklus und der Blautaufbau sehr viel Kraft in Anspruch genommen haben, stehen der Frau nun neue Kräfte zur Verfügung.
Bis das Blut endgültig versiegt, dauert es allerdings – der Körper befindet sich in einer Phase des Wandels.
Diese Umstellung wird man manchen Frauen mehr, von anderen weniger intensiv wahrgenommen.


Häufige Zeichen des Wandels

Wenn das Blut langsam versiegt, staut es sich. Die Energien wissen erst mal nicht, wohin? Die typischen Beschwerden in den Wechseljahren bringen diese Verwirrung zum Ausdruck:

  • Hitzewallungen
  • Schlafstörungen,
  • schlechte Laune bis hin zu einer Sinnkrise

Die gute Nachricht:

Das muss nicht sein. Bringen wir nämlich die angestauten Energien in Bewegung, kann das nicht nur die Beschwerden erheblich reduzieren. Es kann auch etwas Neues entstehen, das vielleicht schon länger als Wunsch oder Vision im stillen Kämmerlein ruht. Jetzt darf es raus und mit der ganzen Power des zweiten Frühlings Gestalt annehmen.
Damit die Wechseljahre zu einer Zeit der Neuorientierung werden können, braucht es allerdings ein freundliches, wohlwollendes Annehmen dieser Lebensphase.

Der Wechsel in ein neues Element – von der Erde ins Metall

Der Übergang vom Element Erde ins Metall bringt hormonell und auch sonst Einiges durcheinander.
Die chinesische Lehre besagt, dass der Herbst des Lebens die Zeit des Loslassens und der Abgrenzung ist.

Die Frau stellt sich vermehrt den Fragen:

  • Was ist MIR wichtig?
  • Was kann ICH so gar NICHT mehr brauchen?
  • Was möchte ich noch erreichen und erleben?

Alte Leidenschaften und Hobbys werden wieder entdeckt, neue Interessen keimen auf und so manche Frau wagt beruflich neue Herausforderungen.

Der Wunsch nach MEHR „treibt“ viele Frauen weg vom Gewohnten hin zu neuen Höhen.

Der Herbst beginnt – oder auch „der zweite Frühling“

So, wie der Baum das, was er nicht mehr tragen kann, loslässt und seine Kräfte in sich zurückzieht, sollen auch wir das, was uns nicht nährt, gehen lassen.

Alte Konventionen, Muster, Gewohnheiten, Dinge und Menschen, die uns nicht gut tun… All das darf und soll gehen. Denn wann, wenn nicht jetzt ist es Zeit, sich um die wirklich wichtigen Dinge zu kümmern?

So darf im Herbst des Lebens Raum frei werden für das Wesentliche, die Freude und die Essenz.

Die Wechseljahre – ein Jungbrunnen?

Es ist eine große Kraft, die in den Wechseljahren freigesetzt werden kann. Eine Kraft, die die Frau von innen strahlen lässt und eine neue Schönheit zum Ausdruck bringt.

Aber Achtung: Schönheit darf nicht mit Faltenfreiheit verwechselt werden.

Falten und andere äußerliche Veränderungen sind ein Teil der Lebensgeschichte – sie dürfen liebevoll betrachtet und angenommen werden.

Vom Sorge tragen zur Selbstfürsorge

Die Kinder sind aus dem Haus. Was jetzt?
Oft ist es ein Schock, wenn Frauen ihre Rolle der (Ver)sorgerin abgeben müssen.

Diese Stille!

“Was jetzt, wenn mich niemand mehr braucht?”

So erleben es viele Frauen und das ist ganz natürlich. Es ist schließlich ein Abschied und dieser darf auch ein wenig beweint werden.

Erkennt die Frau schließlich, dass es nach der langen Phase der Sorge für andere endlich um sie selbst gehen darf, kann sie unter ihrer liebevollen Selbst-Pflege wieder wachsen und erblühen. Sind die die Blumen des Herbstes nicht eine besondere Pracht?

Die Paar Beziehung – auch hier darf es sich wandeln.

Auch am Beziehungsleben geht der Wechsel nicht spurlos vorüber.

Der Wunsch der Frau nach einer neuen Lebensqualität und Intensität stößt nicht bei jedem Partner auf Verständnis.

Ganz klar: Wenn die Kinder aus dem Haus sind, müssen sich die zurückbleibenden Eltern als Paar neu definieren. So manche scheitern daran, doch das muss nicht sein.

Auch hier gilt wieder: Wer es vermag, die neuen Freiheiten, die zunehmende Klarheit und die Konzentration auf das Wesentliche als Geschenk zu sehen, darf sich an vielen goldenen Jahren erfreuen.

Das Feuer der Liebe hält schließlich das Metall flexibel und warm. Best sex ever? Why not!

Feuer (Liebe) kontrolliert das Metall

Metall neigt zur Starre. Damit es geschmeidig bleibt, braucht es das Feuer, das sich in uns durch die Freude und Liebe ausdrückt.

Erlischt das Feuer, wird das Metall hart und zerstörerisch. Menschen, die der Liebe im Herbst des Lebens keinen Raum geben, neigen zu einem gesteigerten Kontrollbedürfnis sowie zu Härte und Kälte. Sie sind unflexibel – sich selbst und dem Umfeld gegenüber.

Körperentsprechungen bei einem übermäßigen Metall mit zu wenig Feuer sind:

• steifer Hals
• gekrümmter Oberkörper
• Frieren und trockener Stuhl
• Trockene, faltige Haut
• sexuelle Lustlosigkeit

Die Wechseljahre in der heutigen Zeit

Die Industrie lebt sehr gut von den Ängsten und Sorgen der Frauen in den Wechseljahren. Angst allerdings schwächt das Yin, die Weiblichkeit und so nebenbei das Geldbörserl.

Beschwerden, wie Hitzewallungen, Depressionen und Schlafstörungen werden als Krankheitssymptome interpretiert und als peinlich erlebt.

Frauen fühlen sich falsch, peinlich und unweiblich. Dabei könnten sie mit dem Feuer, das in ihnen glüht das verbrennen, was nicht mehr gebraucht wird. Das würde nicht nur die ungeliebten Symptome reduzieren, es würde sie auch ihrer Essenz, ihrem wahren Selbst wieder näher bringen.

Im Herbst des Lebens zieht sich nicht nur die Natur zurück.

Auch wir sind aufgefordert, vermehrt in uns zu gehen und das Wesentliche zu erkennen. Loslassen ist ein Prozess, der die Kräfte schont. Körper, Geist und Seele müssen weniger tragen und bleiben so deutlich länger fit.

Die Wechseljahre sind eine Wandlungsphase.

Es erfordert Geduld, bis dieser Wandel zur Gänze vollzogen ist und wieder Ruhe einkehren kann. Je eher Frauen beginnen, auf ihre innere Stimme und ihre Bedürfnisse hören, sich ausgewogen ernähren und Stress vermeiden, umso mehr können sie diese Phase als spannenden Übergang in eine neue Zeit erleben.

Mit der richtigen Ernährung und Lebensweise das Wohlbefinden steigern!
Um der Verhärtung und Austrocknung des Metalls entgegenzuwirken, ist es notwendig, Säfte aufzubauen und die Schleimhäute zu befeuchten.

Das gelingt besonders gut mit

  • Früchten (vor allem Birnen)
  • Mandeln
  • Pinienkernen
  • Frischen Sprossen

Äußerlich hilft die Verwendung von Mandelöl und Sesamöl in hoher Qualität.

Der sogenannte Schönheitsschlaf vor Mitternacht stärkt ebenfalls das Yin und unterstützt bei Trockenheit.

Stark austrocknend, daher zu vermeiden sind:

  • Scharfe Gewürze
  • Tabak
  • Kaffee
  • Bittere Kräuter

Beschwerden in den Wechseljahren

Hitzewallungen:

Aufgrund von Schwangerschaften, Stress und Schlafmangel verbrauchen viele Frauen ihr Yin früher, als das Yang, und das hitzige Yang dominiert.

Versiegt nun zur Lebensmitte das Blut, wird überschüssige Hitze nicht mehr monatlich ausgeleitet. Das aber zu einem großen Teil schon verbrauchte Yin, das die Frau nun dringend zur Kühlung notwendig bräuchte, steht nicht mehr zur Verfügung.

FAZIT: Das überschüssige Yang bringt Frau ganz schön in Wallungen. Anstatt dieses innerliche Brennen auszuleben, versuchen Frauen oft, es zu verbergen, was das Ganze noch verschlimmert. Gelingt es einer Frau, diese Yang Energie, die sich durch die Wärme zeigt, zu transformieren und wie eine Flut strömen zu lassen, wird sie von den typischen Wechseljahr Beschwerden deutlich weniger merken.

Nachtschweiß:

Ist das Yin stark geschwächt, kommt es zu nächtlichem Schwitzen. Nachtschweiß kann auch in jüngeren Jahren auftreten. Es ist immer ein Zeichen von Yin Mangel. Der Körper verliert zu früh an Substanz.
Weitere Anzeichen sind schlechtes Hören, trockene Schleimhäute, Osteoporose und chronische Rückenschmerzen.

Akupunkturpunkte bei Hitzewallungen und Nachtschweiß:

 

Konzeptionsgefäß – Zone der Frau  (zwischen Venusbein und Nabel)

Widme dich dieser Region regelmäßig, indem du dich, vom Venusbein beginnend, mit deiner Hand oder einem Finger langsam bis zum Nabel vortastest.

Verweile dort ein wenig länger, wo du das Bedürfnis danach hast und wähle die Druck Intensität so, dass es sich für dich gut anfühlt.

Niere 3

Dieser Punkt befindet sich zwischen Innenknöchel und Archillessehne. Wie oben beschrieben halte diesen Punkt regelmäßig so lange und fest, wie es für dich passt.

Yin Aufbau

Das Yin kann wieder aufgebaut werden. Es regeneriert sich durch ausreichend Schlaf, großzügige Entspannungsphasen und
passende Ernährung, wie…

• täglich gekochtes oder gedünstetes Gemüse
• mineralstoffreiche Kost
• Vermeidung scharfer Speisen
• Reduzierung von Kaffee

TIPPS zur Ernährung allgemein bei allen Wechseljahr-Beschwerden:

  • täglich gekochtes oder gedünstetes Gemüse
  • täglich mindestens zwei warme Mahlzeiten
  • auf mineralstoffreiche Ernährung achten
  • regelmäßig dunkle oder schwarze Lebensmitte (Linsen, Bohnen, Algen, schwarzer Reis….)
  • Vermeide scharfe Speisen
  • reduzieren von Kaffee und Tee

Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass Frauen eine positive Sicht auf die Wechseljahre gewinnen, mit Freude diesem Lebensabschnitt entgegen gehen und sein ganzes Potenzial genießen.

Alles Liebe
Lis

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